Technik im Aussenbereich / Zisternen / Bauformen
Zisternen werden in verschiedenen Bauformen angeboten, die teilweise für spezielle Notwendigkeiten konstruiert sind, teilweise aber auch bezüglich der Anwendung den gleichen Zweck erfüllen. Die richtige Auswahl der Zisterne stellt eine große Einsparungsmöglichkeit bei den Baukosten dar.
Speicheranlagen
zur Zwischenspeicherung des Regenwassers müssen mit einem Überlauf, mindestens dimensioniert wie der Zulauf ausgerüstet sein. Der Überlauf kann in den Kanal, in die Versickerung oder ev. in einen Vorfluter gehen. Bei Kanalanschluß ist, wenn die Rückstauebene des Kanals höher liegt, als der Ablauf aus dem Speicher, ein Rückflußverhinderer in die Verbindungsleitung einzubauen.
Speicheranlagen
aus einzelnen Betonringen, unterer
Ring mit Boden
eine
über lange Zeit gängige Ausführungform, allerdings notgedrungen, da es an
Alternativen fehlte. Diese Betonringe werden flächendeckend von Betonwerken in
hohen Stückzahlen gefertigt .was
sie preisgünstig in Gestehung und auch bei den Transportkosten
macht. Die flächendeckende Fertigung hat auch ein großes ökologisches Plus,
da kurze Transportwege natürlich
auch geringere Schadstoffemissionen zur Folge haben als der Bezug bei
verbraucherfernen Lieferanten.
Trotz
dieser Vorzüge werden Speicher dieser Art kaum noch gebaut, da das Problem der
Fugendabdichtung kaum in den Griff zu bekommen ist. Selbst wenn es bei der
Erstellung gelingt, ein dichtes Behältnis herzustellen, so ist innerhalb der
nächsten Zeit, wegen des unterschiedlichen Materialverhaltens zwischen der
Mörtelfuge und den Ringen, mit Haarrissen in der Fuge zu rechnen, die oft
langsam, aber stetig, eine Behälterleerung bewirken.
Betonspeicher
aus einem Stück (Monolith)
die logische Konsequenz aus den Dichtigkeitsproblemen mit einzelnen Betonringen ist die Fertigung von sog. Monolithen. Der untere, meist zylindrische Teil der Zisterne ist aus einem Stück gefertigt und damit dicht. Allerdings sind diese Monolithen vom Einkaufspreis her ein ganzes Stück höher angesiedelt. Da die Monolithen nur von wenigen, spezialisierten Betonwerken gebaut werden, ist der Transportweg zur Einbaustelle meist weit, damit kostenträchtig und auch unter ökologischen Gesichtspunkten als ungünstig anzustehen. Ein weiteres Manko ist, daß der Monolith aufgrund des hohen Einzelgewichts nicht mehr mit herkömmlichen, auf der Baustelle verfügbaren Hubgeräten versetzt werden kann, sondern nur von einem entsprechend schweren Kranfahrzeug. Die Entscheidung für einen monolithischen Speicher ist da notwendig, wo hoher Grundwasserstand vorhanden ist, oder mit Schichtenwasser gerechnet werden muß.
Betonspeicher
aus einem Stück (Monolith) mit aufgesetztem Ring aus Porenbeton
Monolithen
sind mit den Vorzügen oder auch Nachteilen behaftet, wie sie unter
"Speicheranlagen" beschrieben wurden.
Die
Doppelfunktion der Speicherung und Versickerung in einem Behälter wird hier
durch einen, auf den monolithischen Teil, aufgesetzten Porenbetonring erreicht. Hat sich der untere Teil des Behältnis mit Wasser
gefüllt und läuft weiter welches nach, kann dies durch den aufgesetzten
Porenbetonring nach außen sickern. Da die allerdings nur ein kleiner Teil der
Wandfläche versickerungswirksam ist, werden weitere konstruktive Maßnahme
notwendig um die vorgeschriebene Versickerungsleistung zu erreichen. Der Schacht
wird deshalb im zylindrischen Teil in ein sackförmiges Gebilde aus
Geotextilvlies, das in seinem Radius dem Schachtmaß zuzüglich etwa 30 cm
entspricht, eingebaut. Dieser "Sack" muß dann mit Rollkies verfüllt
werden. Verbunden ist damit ein erheblicher, teilmanueller Arbeitsaufwand, da
hier 2 Auffüllungsbereiche, also Rollkies und übrige Auffüllung des
Arbeitsraums, Schicht für Schicht gegeneinander eingebracht werden müssen.
Systeme zur Umrüstung bestehender Behälter
Die preisgünstigste Möglichkeit zur Erstellung einer RWA ist die Umrüstung eines bereits bestehenden Behälters. Dies können aufgelassene Klärgruben, Öl- oder Gastanks sein. Aber auch Dachwasser-Sickergruben können, wenn sie ausreichend dimensioniert sind, unter Erhalt der Sickerfunktion als Speicheranlagen genutzt werden.
Bausätze
für den Umbau von aufgelassenen Betongruben, wie Klärgruben etc.
Ausgedichtet
werden solche Schächte durch vorfabrizierte Folienbehälter. Zur einfachen
Montage besitzen diesen einen, in einem Hohlsaum am oberen Rand umlaufenden
selbstklemmenden Federstab, der den Innenbehälter oben an die Wand drückt.
Durch in die Wand eingebohrte Halterungen mit Klemmschellen wird
der Federstab fixiert. Ein Filtergehäuse, das mit einem feinmaschigen
Edelstahlfilter bestückt ist, wird unter das Zulaufrohr eingehängt. Die
Abhängung des Filtergehäuses erfolgt mit Lochbändern, die an die jeweilige
Einhängtiefe angepasst werden können. Diese Lochbänder werden einerseits am
Filtergehäuse befestigt und andererseits auf der Oberkante der Schachtöffnung,
unter der Abdeckung. Die Filteranlage ist mit einer Entnahmehilfe ausgestattet
und kann deshalb ohne Betreten des Schacht leicht durch die obere Öffnung zur
Reinigung entnommen werden..
Geliefert
werden diese Bausätze mit Folienbehältern für
die den DIN-Normen entsprechenden Betonringen.
Die Folienbehälter werden aber auch in Sondermaßen in fast jeder Form
und Größe hergestellt, so daß auch z.B. gemauerte oder in Ortbeton
hergestellte Gruben umfunktioniert werden können.
Die
Folienqualität entspricht der von Schwimmbadfolie und unterliegt unter Boden
praktisch keinem Alterungsprozess.
Bausatz
für Speicheranlagen in Dachwassersickergruben als Doppelfunktionsanlagen
Ein
pfiffiges und deshalb auch patentiertes System. Die Bauweise ist die gleiche wie
zuvor in dem Absatz "Speicheranlagen für aufgelassene Betongruben
etc." beschrieben. Zusätzlich wird vor Einbau des Folienbehälters eine
mattenförmige Drainageschicht im Bereich der Innenwand des Sickerschachts
eingebracht. Diese Drainageschicht erhält die Sickerfähigkeit der
Schachtwände wie vordem.
Voraussetzung
für den Einbau dieses Systems ist eine ausreichende Größe des vorhandenen
Schachts, um weiterhin die ATV 138 (Berechnungsgrundlagen zur Versickerung von
Oberflächenwässern) zu erfüllen. Vorhandene Sickergruben sind jedoch meistens
in dem Maße überdimensioniert, daß einem Einbau dieses Systems nichts im Wege
steht. Wo Zweifel bestehen, kann hier ein kostenloser Berechnungsservice des
Herstellers in Anspruch genommen werden.
Bausatz
für Speicheranlagen in aufgelassenen Öl- oder Gastanks
auch
solche Behältnisse können zur Regenwassernutzung verwendet werden. Zumindest
für die Bauform als liegender Zylinder werden vorfabrizierte
Folienauskleidungen angeboten. Die Auskleidung wird mit reifenförmigen,
selbstklemmenden Federstäben an die Tankinnenwand gedrückt, so daß sie bei
Leerung des Tanks nicht in sich zusammenfällt.
Die
auf den Tankkragen aufgeschraubte Deckplatte mit den Leitungsdurchführungen
wird abgeschraubt und statt dessen ein Filtergehäuse aufgebaut, das mit
Anschlüssen für die Zu- und Überlaufrohre ausgerüstet ist. Das
Filtergehäuse ist mit einem Siebfilter bestückt. Die Entnahmeleitung, das
Stromkabel für die Pumpe, sowie ev. Steuerleitung werden durch das
Filtergehäuse geführt, so daß keine weiteren Öffnungen am Tank notwendig
sind.
Speicheranlagen
Betonbehälter aus einzelnen Ringen | ||
J | vergleichsweise preisgünstig | |
J | Kurze Transportwege | |
L | Probleme mit der Dichtigkeit (Risse im Fugenbereich) |
Betonbehälter aus einem Stück | ||
L | höherer Einkaufspreis | |
L | hohes Gewicht | |
L | hohe Transportkosten | |
L | Nur mit Schwerlastgerät versetzbar | |
J | Bei hohem Grundwasser oder Schichtenwasser einsetzbar |
Betonbehälter aus einzelnen Ringen mit Innenbehälter aus Folie | ||
J | vergleichsweise preisgünstig | |
J | Kurze Transportwege | |
J | Verringerung des Transportgewichts durch Wegfall des Betonbodens | |
J | Möglichkeit der Nachrüstung bestehender Schächte | |
L | nicht einsetzbar bei hohem Grundwasserstand oder Schichtenwasser |
Kunststofftanks | ||
L | Hoher Einkaufspreis | |
L | Meist weite Transportwege | |
J | Einbau oft auch bei schwierigen Transport- und Platzverhältnissen möglich, da notfalls auch von Hand zu versetzen |
Kombinationsanlagen zur Speicherung und Versickerung
Betonbehälter aus einzelnen Ringen mit Innenbehälter aus Folie und Behälterdrainage | ||
J | vergleichsweise preisgünstig | |
J | Kurze Transportwege | |
J | geringes Transportgewicht | |
J | Schneller Einbau | |
J | Einhaltung der ATV ohne weitere konstruktive Maßnahmen | |
J | Möglichkeit der Nachrüstung bestehender Schächte |
Betonbehälter aus einem Stück (Monolith) mit aufgesetztem Sickerring |
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L | höherer Einkaufspreis | |
L | hohes Gewicht | |
L | hohe Transportkosten | |
L | Nur mit Schwerlastgerät versetzbar | |
L | Einhaltung der ATV nur mit zusätzlichen konstruktiven Maßnahmen | |
L | Volumenverlust durch Sickerring |
Systeme zur Umrüstung bestehender Behälter als RWA
Für aufgelassene Klärgruben etc. | ||
Lieferung als Bausatz | ||
u | Ausdichtung durch vorgefertigten Folienbehälter mit Halterung durch am oberen Rand umlaufenden, selbstklemmenden Federstab | |
u | Filtergehäuse mit Filteranlage |
Für Dachwassersickergruben als Kombianlagen (Erhalt der Sickerfunktion) | ||
Lieferung als Bausatz | ||
u | Ausdichtung durch vorgefertigten Folienbehälter mit Halterung durch am oberen Rand umlaufenden, selbstklemmenden Federstab | |
u | Erhaltung der Sickerfunktion durch vertikale Drainagematte zwischen Grubenwand und Innenbehälter | |
u | Filtergehäuse mit Filteranlage |
Für aufgelassene Öl- und Gastanks | ||
Lieferung als Bausatz | ||
u | Ausdichtung durch vorgefertigten Folienbehälter mit selbstklemmenden Federstäben zur Erhaltung der wandanliegenden Form | |
u | Aufbauformteil mit Leitungsanschlüssen und Filteranlage |
Zisternen - Grundsätzliches zur Produktauswahl
Die
Zisterne ist das gewichtigste Teil der Gesamtanlage. Die Auswahl hat natürlich in erster Linie nach Zweckmäßigkeit und Preiswürdigkeit
erfolgen. Gleich als nächste Überlegung sollen aber die notwendigerweise
entstehenden und oft unterschätzten Umweltbelastungen bei Herstellung und Transport berücksichtigt werden
Sind
Preiswürdigkeit, Qualität und Verwendungstauglichkeit gleichzusetzen, ist es
sinnvoll, sich für das Produkt zu entscheiden, das durch Materialeinsparung
und/oder Verkürzung des Transportwegs die Umweltbelastungen mindert.
Gegenübergestellt wurden in der nachfolgenden Tabelle: eine monolithisch Speicheranlage mit Filterplatte, ein Monolith mit Edelstahl-Siebfilter und eine Anlage in Ringbauweise mit Folieninnenbehälter. Monolithische Anlagen müssen konstruktiv höhere Wandstärken besitzen und einen Boden. Sie werden nur von wenigen spezialisierten Werken gefertigt, Betonringe dagegen flächendeckend. Daraus resultieren erhebliche Unterschiede bei den Produktionsgewichten und der Transportentfernung.
Umweltbelastung durch Herstellung und Transport einer Regenwasserzisterne |
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|
||||||||
Herstellung |
Transport |
Gesamt |
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Zisterne Bauart |
Gewicht t |
Punkte |
Tonnen- kilometer |
Punkte |
% |
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Monolithischer Betonspeicher mit Filterplatte aus Porenbeton |
6.40 |
100,00 |
6,4 x 150 km = 960 tkm |
100,00 |
100,00 |
||||
Monolithischer Betonspeicher mit Filteranlage aus Edelstahl |
5.50 |
85,90 |
5,5 x 150 km = 825 tkm |
85,90 |
85,90 |
||||
Speicher aus Betonringen mit Folieninnenbehälter und Filteranlage aus Edelstahl |
3.65 |
57,00 |
3,65 x 20 km = 73 tkm |
7,60 |
32,30 |
||||
Berechnungsgrundlage: |
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Zisternengröße: |
ca 6,4 m3 Nutzinhalt |
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Transportentfernung: |
Monolith Betonringe |
150 km 20 km |
|||||||
Ohne die Berücksichtigung weiterer Kriterien, ist eine Einsparung an Umweltbelastungen von rund 2/3 möglich |