Technik- Aussenbereich / Wasserreinigung - Filteranlagen

Zur Erreichung einer ausreichenden Wassergüte ist die Abfilterung vom Dach abgeschwemmter Schmutzstoffe notwendig. Da diese Filter auch bei Starkregen funktionieren müssen, ist der Abfilterungsgrad in seiner Feinheit begrenzt. Die ideale Maschenweite liegt etwa bei 0,2 mm. Noch kleinere Partikel, wie Dachabriebstoffe, gehen in die zweite Stufe der Wasserreinigung über, die Sedimentation.

Filteranlagen werden in drei Hauptgruppen unterteilt: Selbstreinigende Filter, Sammelfilter und Deponiefilter.

 

Selbstreinigende Filter trennen - je nach Bauart in unterschiedlicher Funktion -  die im Dachwasser enthaltenen, abfilterbaren Schmutzstoffe ab. Diese werden dann mit einem Teil des Volumenstroms dem Kanal zugeführt, das gereinigte Wasser fließt der Zisterne zu.

Die Montage erfolgt zumeist als externes Bodeneinbauteil.

Bei Einsatz dieser Filter muß man Wasserverluste in Kauf nehmen, da die Überwasserleitung ausreichend  gespült werden muß, um eine Verstopfung durch das Filtergut zu verhindern. Wie hoch diese Verluste sein können, ist leicht zu errechnen, wenn sich die Rohrdimensionen der Zu- und der Ableitung z.B. des Wirbelfilters anschaut Die Zuleitung hat NW 150, die Ableitung für Reinwasser hat NW 100. Das bedeutet bei voller Rohrfüllung einen Wasserverlust von mehr als 50%. Wasserverluste dieser Größenordnung sind nur tragbar, wenn die angeschlossenen Dachflächen doppelt so groß sind, als für den Bedarf notwendig. Wird das Überwasser nicht in einen Kanal abgeleitet sondern in die örtliche Versickerung, ist von einem Einsatz dieser Filter abzuraten, da sich die Gefahr der Verschlämmung der Versickerungsanlage durch den konzentrierten Eintrag des Filtergut stark erhöht. Am empfindlichsten reagieren darauf Rigolenversickerungen. Durch die Differenzhöhe zwischen Zulauf und Reinwasserablauf, die beim Wirbelfilter etwa 45 cm beträgt, entsteht ein Höhenverlust, um den die Zisterne tiefer in den Boden einzubauen ist, oder sie verliert an Volumen.

Um beim Zulauf das Sediment nicht aufzuwirbeln, sind zusätzliche Maßnahmen notwendig.

Diese Filter erfordern einen geringen Serviceaufwand, eine gelegentliche Sichtprüfung und Reinigung ist jedoch notwendig.

 

Depotfilter,  Eine Ausführung ist der sog. Porenbetonfilter, eine Betonplatte mit eingesetzten Segmenten aus Porenbeton, die in der Zisterne eingebaut wird. Das Filtergut bleibt auf der Platte liegen, das gereinigte Wasser fließt in die Zisterne.

Die Wasserausbeute ist 100 %. Der Filter kann auch bei Versickerung des Überwassers eingesetzt werden

Die Reinigungsmaßnahmen allerdings sind wenig komfortabel.  Nach Herstellerangaben soll die Entfernung des Filterguts mittels Abschwemmen in das Überlaufrohr erfolgen. Dies ist  wegen der bereits unter 3.2.1.1  genannten Gründen nur bei Kanalanschluß zu empfehlen . Überdies ist das Abschwemmen  einer geraden Fläche in eine Rohröffnung von DN 100 ein schwieriges Unterfangen.. Ansonsten verbleibt nur das Einsteigen in den Schacht und die manuelle Reinigung oder das Absaugen mit einem  Naßsauger. Ob es aber mit herkömmlichen Mitteln möglich ist, eine 6 cm dicke Porenbetonplatte so gründlich zu reinigen, daß sie kein Verkeimungspotential mehr darstellt, ist fraglich.

Die Funktion des "beruhigten Zulaufs" wird ohne weitere Maßnahmen erreicht

 

Sammelfilter sind Siebfilter, die das Filtergut in sich aufnehmen. Die Wasserausbeute ist 100%

Der Einbau erfolgt in einem Filtergehäuse in der Zisterne

In der Normalausführung als einfaches Sieb, ist die Standzeit nicht sehr hoch, da sich der Sieboden relativ schnell mit Blättern verlegen kann. Vor einigen Jahren wurde deshalb eine verbesserte Ausführung auf den Markt gebracht, der Zweikammer-Siebfilter. Dieser Filter hat mittig eine gelochte Trennwand, die im eingebauten Zustand quer zur Fließrichtung steht. Das verschmutzte Wasser fließt in die erste Kammer ein, wo  Stoffe über einem Durchmesser von 8 mm zurückgehalten werden. Die zweite Kammer bleibt damit von Blättern frei, das Wasser kann ungehindert über die gesamte Siebfläche ablaufen. Die Standzeit erhöht sich dadurch auf ein Mehrfaches gegenüber einfachen Siebfiltern.

Da das Filtergut gesammelt wird, sind diese Filter auch bei Ableitung des Überwassers in die Versickerung einzusetzen.

Zur Reinigung werden diese Filter von Außen durch die Schachtöffnung entnommen und ausgeleert.

Sehr sinnvoll ist es; wenn der Filter mit einer Entnahmehilfe ausgerüstet ist, die konstruktiv so beschaffen ist, daß ein Kippen und damit eine ungewollte Entleerung bei der Entnahme ausgeschlossen wird.

Durch flächige Verteilung des zulaufenden Wassers in die Zisterne (Gießkanneneffekt) werden die Forderungen nach einem beruhigten Zulauf ohne weitere Maßnahmen erfüllt.

Durch den Einbau in die Zisterne werden Montagekosten, die bei einem externen Bauteil anfallen, gespart.

 

Großfilter. Diese Filteranlagen werden als externes Bauwerk erstellt. Das Dachwasser wird dabei über die schrägt gestellte Filterflächen eines Filterkastens geleitet, der in einem Betonschacht eingebaut wird. Das gereinigte Wasser fließt aus dem Filterkasten über eine Rohrleitung in die Zisterne, die abgefilterten Schmutzpartikel fallen in einen Deponieraum. Mit der Größe des Betonschacht ist auch der Deponieraum frei wählbar und kann damit an die bauseitigen Erfordernisse angepaßt werden. Bei entsprechender Größe kann der Betonschacht auch mehrfach mit dieser Filteranlage bestückt werden, so daß sehr große Wassermengen über diese Filteranlage geleitet werden können.

Die Abfilterung erfolgt über eine Siebfläche mit 0,2 mm Durchlaß mit einem vorgeschalteten Grobfiltereinsatz. Der Grobfiltereinsatz hat vor allen Dingen den Zweck die Feinfilterfläche vor Beschädigungen durch Grobteile, wie Bruchstücke von Dachziegeln, Astteile o.ä. zu schützen.

 

Technik / Wasserreinigung/ Filter

"selbstreinigende Filter"

Wirbelfilter

Ein stehender Zylinder mit Boden, der einen ebenfalls stehend zylindrischen Filterkorb ohne Boden besitzt. Durch die seitliche Einleitung des Wassers wird dieses in einen drehende Bewegung versetzt und drückt sich durch die Wände des Filterkorbs. Das Filtergut fällt in der Mitte durch.
l Besondere Merkmale:
u Zwangsweise Wasserverluste, da ein Teil des Volumenstroms zum Abtransport des Filterguts benötigt wird
u

Hohe Wasserverluste bei Starkregen (Zulauf DN 150, Ablauf Reinwasser DN 100)

u Großer Höhenverlust durch Differenzhöhe zwischen Zulauf und Ablauf ca. 45 cm
u Nicht einsetzbar bei Versickerung des Überwassers
u Zusätzliche Maßnahmen für beruhigten Zulauf erforderlich

 

Sammelfilter

Filterplatte

Das Wasser wird auf eine Betonplatte geleitet, die mit Segmenten aus Porenbeton ausgestattet ist.
l Besondere Merkmale:
u Kein Wasserverlust
u

Das Filtergut bleibt auf der Platte liegen, Reinigung deshalb aufwendig

u Beruhigter Einlauf ohne weitere Maßnahmen
u Geringer Höhenverlust
u Auch bei Ableitung des Überwassers in die Versickerung einsetzbar
u Einfacher Einbau, da in der Zisterne integriert

 

Sammelfilter

Zweikammer-Siebfilter

Das Wasser wird durch ein Sieb geleitet. Die Filterkammer ist durch eine grobgelochte Zwischenwand geteilt.
l Besondere Merkmale:
u Kein Wasserverlust
u Einfache Reinigung, da das Filtergut im Sieb verbleibt und  mit diesem zur Reinigung entnommen werden kann.
u Beruhigter Einlauf ohne weitere Maßnahmen
u Geringer Höhenverlust
u Auch bei Ableitung des Überwassers in die Versickerung einsetzbar
u Einfacher Einbau, da in der Zisterne integriert

 

Großanlagenfilter

Das Dachwasser wird über eine schrägstehende Filterfläche mit einer darunter liegenden Sammelkammer geleitet. Das Filtergut wird abgeschieden und fällt in einen Deponieraum. Das gereinigte Wasser wird aus der Sammelkammer über eine Rohrleitung zur Zisterne geleitet.

l Besondere Merkmale:
u Kaum Wasserverlust
u Für sehr große Einleitungsflächen geeignet
u Sehr hohe Standzeit
u Frei wählbares Deponievolumen
u Auch bei Ableitung des Überwassers in die Versickerung einsetzbar